2023 03 03 Besuch OB Pannermayr

Die Situation in der Pausenhalle der Ursulinen Realschule erinnerte an die aus dem Fernsehen bekannten Gesprächsrunde: Gespannt erwarteten die Abschlussschülerinnen der zehnten Jahrgangsstufe den Oberbürgermeister der Stadt Straubing Markus Pannermayr. Sein Besuch war nach einer längeren pandemiebedingten Pause wieder eine besondere Möglichkeit für die Mädchen, sowohl politische als auch persönliche Fragen an ihn zu richten. Diesen regelrechten "Fragenmarathon" absolvierten beide Seiten mit viel Interesse und tiefgründigem Inhalt. 

 

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Ludwig Erl sowie den Geschäftsführer der Ursulinen Schulstiftung Wolfgang Ernst erging das Wort an die Abschlussschülerinnen, die sich sogleich für die Aufgaben und den Tagesablauf des Oberbürgermeisters interessierten. Trotz eines vollen Terminkalenders mit acht bis neun Terminen pro Tag und Videokonferenzen auf der Autofahrt dorthin resümierte Markus Pannermayr, dass er dennoch die Abwechslung schätze. Man wisse nie, was kommt und schließlich müsse man das, was man macht, gerne machen. Die Frage nach der schwierigsten Situation als Oberbürgermeister erinnerte ihn an den Rathausbrand sowie das Hochwasser vor zehn Jahren. Ob er einen weiteren Aufstieg in der Politik verfolge, verneinte er ganz entschieden. Er habe sich bewusst für die Kommunalpolitik entschieden und fühle sich dort wohl und sei angekommen.  

Seinen Wechsel vom Gymnasiallehrer hin zum Politiker beschrieb er als schwierigen Abschied von der Schule, allerdings könne man nur etwas Neues anfangen, wenn man Altes loslassen kann. Besonders am Herzen liege ihm die Entwicklung zur Universitätsstadt, denn er möchte den Anschluss für junge Menschen nicht verlieren. „Was hätten Sie gerne für die Stadt Straubing erreicht, es aber nicht geschafft?“, lautete die nächste Frage, auf die er mit der gescheiterten Landesgartenschaubewerbung antwortete. Er würde sich mehr Spielraum im finanziellen Bereich wünschen und die Ausgaben in den Griff bekommen, um beispielsweise auch im Schulbereich investieren zu können. Ob er momentan gerne Bundeskanzler wäre und was er als Erstes machen würde, lächelte der Oberbürgermeister verneinend beiseite, meinte aber: „Als Erstes würde ich den Kommunen mehr Geld geben!“  

Weitere Themen umfassten die Lage in der Ukraine, aber auch das Volksfest in Straubing interessierte die Abschlussschülerinnen. Zudem wollten sie wissen, ob ihr Gast ein politisches Vorbild habe. Diese Frage verneinte der Oberbürgermeister mit der Quintessenz, es sei eine große Kunst und mit die wichtigste Anforderung im Leben zu lernen, mit sich selber klarzukommen. 

Schließlich ergriff auch Herr Pannermayr die Gelegenheit, die Mädchen nach ihren Plänen nach dem Realschulabschluss und ob sie in der Region bleiben zu fragen. Am Ende bedankte sich die Schülersprecherin Jule Wild dafür, dass er sich die Zeit genommen und den Zehntklässlerinnen kompetent sowie authentisch Auskunft gegeben hat. "Das war richtig interessant und eine einmalige Chance, ihn so direkt fragen zu können!", meinte eine Schülerin abschließend. 

Bilder: Tom Harbort   Text: Nicola Schuss

2023-03-14 Bre